Die Kapelle hat ihren Standort an der Ecke Am Dorfanger/Grenzstraße im Ortsteil Saeffelen der Gemeinde Selfkant. Sie wurde im Laufe des 20.Jahrhunderts erbaut. Das genaue Baujahr ist nicht bekannt.
Auch diese Kapelle ist eine der Stationen der Fronleichnamsprozessionen und spiegelt die tiefe Gläubigkeit der Saeffelener Ortsbevölkerung wieder. Die Pflege und die Unterhaltung obliegen der jeweiligen Nachbarschaft.
Die Kapelle ist ein kleiner Backsteinbau mit einer spitzbogigen Öffnung. Eine schmiedeeiserne Gittertür ist in der Bogenöffnung eingelassen. Der spitze Giebel trägt drei zinnenartige Türmchen, von denen das mittlere mit einem Kruzifix bekrönt ist. In der Kapelle steht ein stufenartiger Altar mit einer Herzjesu-Figur.
Ergänzung:
In Saeffelen hat das Rosenkranzgebet einen besonderen Stellenwert. Selbst die vier Kapellen im Ort wurden so um die Kirche herum gebaut, dass sie, gemeinsam mit der Kirche einen „begehbaren Rosenkranz“ bilden.
Nachdem wir schon über die Kapelle Grenzstr./ Pfr. Jäger Str. berichtet haben, ist heute die Kapelle „Am Dorfanger“ an der Reihe.
Diese Kapelle sticht in einer Hinsicht hervor. Denn sie beherbergt nicht, wie in den anderen drei Kapellen, eine Madonnenfigur. In dieser Kapelle steht, was eher seltener ist, eine Herz-Jesu-Figur. Und darauf ist die Kapellengemeinschaft besonders stolz.
Nachdem sich lange Zeit Maria Geratz (17 Jahre lang) und Tinni Craenen (15 Jahre lang) liebevoll um die Pflege der Kapelle kümmerten, teilen sich seit einiger Zeit sechs Familien aus der Nachbarschaft diesen Dienst. Dazu gibt es zusätzliche Helfer, die bei besonderen Anlässen, wie z.B. Fronleichnam, zum Einsatz kommen.
Die Helfer aus den sechs Familien sorgen dafür, dass Tag und Nacht eine Novenenkerze oder Friedhofskerze in der Kapelle brennt für verschiedene Anliegen. Dazu wird die Kapelle regelmäßig geputzt und der äußere Bereich um die Kapelle gepflegt. Das bedeutet im Sommer vor allem, dass fast täglich die Blumen gegossen werden müssen. Im Herbst wird vor allem das Laub entfernt.
Diese Arbeit wird gerne erledigt. Leider gibt es auch Arbeiten, die nicht nötig wären. So wird die Bank neben der Kapelle regelmäßig von Besuchern genutzt. Das ist auch gewünscht. Doch einige Besucher lassen immer wieder ihren Müll auf und unter der Bank zurück. Einmal wurden sogar Sträucher ausgerissen, ein anderes Mal der empfindliche Blaustein in der Kapelle beschmiert. Schade, dass die Zeit und Energie der Helfer dann unnötig strapaziert werden.
Doch dem Engagement der Kapellengemeinschaft tut es keinen Abbruch. 2002/2003 wurde die Kapelle renoviert. U.a. wurde auch ein neues Tor eingebaut. Finanziert wurden die Kosten auch durch ein Kapellenfest. Ansonsten sammeln die fleißigen Helfer „Am Dorfanger“ regelmäßig Spenden für den Erhalt und die Pflege „ihres“ Kapellchens.
Ein herzlicher Dank an alle, die sich um die Pflege und den Erhalt der schönen Kapelle kümmerten und noch immer kümmern. Die Kapelle ist nicht nur eine wichtige Station zu Fronleichnam. Sie ist sichtbares Zeichen der Gegenwart Jesu in unserem Leben. Und ganz konkret ermöglicht sie Besuchern eine Rast und ein Gebet mitten im Alltag.
Gabriele Thönnessen, GR