Zirkusprojekt in Höngen

Liebe Eltern, liebe Kinder und Jugendliche,

In der Woche vom 12.-16. Juli fand in Selfkant-Höngen das  Zirkusprojektwoche statt.
Dieses Projekt wurde vom Jugendtreff Alte Schule gemeinsam mit dem Zirkus Regenbogen organisiert.
Ich bin der Neuste in dieser ganzen Veranstaltung und vielleicht bin ich nicht berechtigt, über dieses Projekt zu schreiben.  Aber ich habe diese Woche mit so viel Emotion und Spannung gelebt, dass ich nicht anders kann, als einige Gedanken aus all meinen Gefühlen zu teilen. Auch wenn mein Deutsch nicht perfekt ist, werde ich am Ende trotzdem versuchen, dir ein paar Gedanken zu teilen.
Dieses Projekt läuft seit 11 Jahren und Kinder sind immer noch sehr beeindruckt und fasziniert von diesem Projekt. Wenn Kinder nach so vielen Jahren immer noch fasziniert sind, bedeutet dies, dass dies einer der Wege ist, die zu den Herzen der Kinder führen.
Wir leben in einer Welt, in der Eltern, Erzieher, Lehrer beklagen, dass die Kinder von heute nicht mehr die Werte haben, die sie einmal hatten und dass es immer schwieriger wird, mit ihnen zu arbeiten, sie zu erziehen und zu Bürgern für die zukünftige Gesellschaft vorzubereiten.
Diese Woche habe ich verstanden, dass Kinder ihre Werte nicht verloren haben und nicht anders oder schlechter sind als Kinder in der Vergangenheit. Ich denke, was uns fehlt, ist genau Die „ Kunst“  und die Berufung, den richtigen Weg und die richtige Sprache zu finden, die zu ihrem Herzen führt.
Die Worte eines großen katholischen Pädagogen des letzten Jahrhunderts haben uns seitdem darauf aufmerksam gemacht, dass jedes Kind wertvoll ist und dass es unsere Pflicht ist, den richtigen Weg zu seinem Herzen zu finden.
Er sagte diese Worte über Kinder, die ich heute sehr relevant finde: „ In jedem jungen Menschen, auch in dem schlimmsten, gibt es einen Punkt, wo er dem Guten zugänglich ist, und so ist es die erste Pflicht des Erziehers, diesen Punkt, diese empfängliche Stelle des Herzens, zu suchen und zu nutzen.“ ( Don Bosco)
Genau das haben wir diese Woche gemacht.  Durch die Kunst des Zirkus ist es uns gelungen, die Herzen der Kinder zu erreichen und so die richtige Sprache zu finden, um sie von Herz zu Herz anzusprechen.
Wenn Sie ein Kind fragen, was es machen möchte, wenn es groß ist, hören Sie verschiedene Optionen: Astronaut, Feuerwehrmann, Arzt, Fußballspieler.  Dann fragen Sie die Kinder, die letzte Woche am Zirkusprojekt teilgenommen haben, dasselbe.  Sie werden geantwortet: Zauberer, Akrobat, Jongleur, Pantomime usw. Das bedeutet, dass die Kinder von etwas berührt wurden, sie beeindruckt waren und wir es geschafft haben, ihnen durch die Sprache des Zirkus die Botschaft zu vermitteln, dass jedes der Kinder wertvoll ist.
Es war eine Woche voller Spaß, Farbe, Musik, Tanz, Sport, Kunst und viel Bildung. Die Kinder hatten Spaß aber haben auch viel gelernt.
Mit einem Zirkusprojekt lernen insbesondere Kinder und Jugendliche eine völlig andere Welt kennen und dürfen eigene Fähigkeiten ausprobieren und verwirklichen.
Das Schönste an diesem Projekt war genau das, dass Alle Kinder könnten sich gemäß ihres Wesens und Entwicklungsstandes beteiligen, für jeden war  etwas zu tun und keiner bleibt außen vor.
Jeder findet seine Aufgabe und seine Rolle im Zusammenspiel. Durch dieses Projekt werden die innerlichen Werte jedes einzelnen Kindes gefordert, dazu zählt z.B. Teamgeist, Entwicklung der eigenen Persönlichkeit, etwas neues aktives vor Publikum zu präsentieren, sowie das Sprechen vor den Zirkusbesuchern. Unabhängig vom Alter, von körperlichen oder geistigen Fähigkeiten.
Die Sportlichen werden Akrobaten oder beweisen sich am Trapez, die kleinen Machos werden Fakire oder stellen sich der Herausforderung, ihre Körper mit lodernden Flammen zu berühren. Auf dem Seil tanzen die Eleganten und Träumer, beim Jonglieren leben sich die motorisch Begabten aus. Und bei den Clowns trifft man manchmal erstaunlicher Weise schüchterne Kinder, die sich in neuer Rolle ausprobieren.
Man ist sportlich, poetisch, phantasievoll, witzig, gefährlich, mutig, elegant oder charmant, jeder findet sein Ding – und sei es am Scheinwerfer oder als Requisiteur oder Vorhangsteher.
Projektcircus verändert die Kinder die motorische Kompetenz wird gefördert, ebenso wie die soziale.
Denn: Zirkusarbeit bedeutet Zusammenarbeit, Disziplin, Verantwortung für sich und Andere, Körperlichkeit und Mut.
Der Wechsel in eine neue Rolle ist eine Lebenserfahrung, Applaus zu bekommen ebenfalls.
Insbesondere benachteiligte Kinder erfahren hier viel positive Zuwendung.
Lernen geschieht durch Nachahmen oder Anleitung. Sprache tritt in den Hintergrund – der Körper spricht. Die Begegnung mit Tieren (Pferde)ist  ebenso faszinierend. Auch wenn es nur ein Pferd einmal selbst zu berühren – das sind Erlebnisse, die man als Kind nicht so schnell vergisst. Dies alles geschieht unter Anleitung von erfahrenen Zirkusleuten ( Simone und Nicklas Lagrin) die mit Umsicht anleiten, motivieren und vor allem für Sicherheit und Ausstrahlung bei der Darbietung der Nummern gesorgt haben. Diese Woche gab es Momente, die uns halfen, die Zeit anzuhalten und das Drama der Menschheit aufgrund der Pandemie auch nur für kurze Zeit zu vergessen. Persönlich hat er mir diese Woche noch einmal bestätigt, dass diese Berufung, mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten, schön ist und es sich nach wie vor lohnt, in Kinder und Jugendliche zu investieren.
Ich freue mich, dass ich diese Erfahrung machen durfte und hoffe, in meiner Arbeit mit Kindern und Jugendlichen noch mehr solcher Momente erleben zu können.Die Sommerferien gehen nächste Woche mit weiteren schönen Angeboten weiter.
Ich wünsche euch allen eine schöne Sommerzeit.

Mit freundlichen Grüßen

Einrichtungsleitung Jugendtreff Alte Schule

Eusebiu Tampu